Eine Andacht von Stefanie Eschach, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Wipperfürth

Dennoch ist Gott ein Trost für alle, die reinen Herzens sind! – mit diesen Worten beginnt der 73. Psalm. Und obwohl diese Worte schon ein paar tausend Jahren alt sind – klingen sie, als wären sie in unseren aktuellen Corona-Tagen erfunden worden. Tage, in denen Menschen – trotz all der wirren Nachrichten und der wachsenden Infektionszahlen, trotz all der Kontaktsperren und diffusen Ängste – Mittel und Wege gefunden haben füreinander da zu sein, einander nah zu sein, dennoch.

Auch unser Glaube, das Leben in den Gemeinden wurde grundlegend erschüttert, keine Gottesdienste, noch nicht mal zu Ostern – aber es entstanden neue und kreative Formen miteinander Glauben zu leben, gemeinsam allein zu Hause zu beten, Gottesdienste im Internet, aber auch vor Fenstern oder in Autokinos zu feiern, um einander zu stärken und Mut zu machen, dennoch!

Aber ­– auch wenn die Welt Kopf steht, auch viele unserer traditionellen Glaubensformen sich neu erfinden müssen, auch wenn sich unserer Glaube mit den Fragen und Wertbestimmungen unserer Tage auseinandersetzen muss – so wurde eben auch deutlich: Gerade jetzt ist es wichtig über „Gott und die Welt“, über „Glaube und Liebe“, über „Zweifel und Hoffnung“ zu reden und dabei tatsächlich das zu erfahren, was die alten Worte aus Psalm 73 so treffend beschreiben, nämlich: Dennoch istGott ein Trost für alle, die reinen Herzens sind. Dennoch!

Ihre Pfarrerin Stefanie Eschbach, Evangelische Kirchengemeinde Wipperfürth

Gebet nach Psalm 73 (Vers 1, 23+28)

Dennoch ist Gott ein Trost für alle, die reinen Herzens sind…
Dennoch bleibe ich stets an dir;
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat
und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
Wenn ich nur dich habe,
so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet,
so bist du doch, Gott,
allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte
und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn,
dass ich verkündige all dein Tun! Amen.
 

Seid fröhlich in der Hoffnung

Refrain: Seid fröhlich in der Hoffnung, beharrlich im Gebet,
standhaft in aller Bedrängnis.
Macht einander Mut, ladet gerne Gäste ein.
Zeigt es allen, dass Jesus sie liebt.

1. Unser Leben wird ein Zeichen der Hoffnung sein, der Hoffnung für diese Welt.
Weil Jesus vom Tod auferstanden ist und sie in den Händen hält!

2. Euer Beten wird ein Ausdruck des Dienens sein, des Dienens in dieser Welt.
Weil Gott euer Vater im Himmel ist, bei dem jede Bitte zählt!

3. Euer Leiden wird ein Zeichen des Glaubens sein, des Glaubens trotz dieser Welt,
weil Jesus da selber gelitten hat, sich treu zu den Seinen stellt.

4. Euer Helfen wird ein Zeichen der Liebe sein, der Liebe zu dieser Welt.
Um Boten in Worten und Taten zu sein hat Jesus uns auserwählt!

Melodie und Text: Diethelm Strauch