In Bewegung bleiben, dabei still sein, beten, hörend bleiben – und dann die Botschaft von Gottes Herrschaft weitersagen, ist das Rezept in Corona-Zeiten.

Zum Wochenspruch „Christus spricht: Wer euch hört, der hört mich – und wer euch verachtet, der verachtet mich“(Lukas 10, 16) schreibt Schulreferent Pfarrer Matthias Weichert.

Für uns als kirchliche Mitarbeitende ist dies eine große Verheißung. Lukas berichtet, Jesus habe 70 Jünger*innen ausgesucht, je zwei zu zwei, um die Botschaft vom Anbruch der Gottesherrschaft zu verbreiten. Sie werden mit aller Vollmacht ausgestattet: „Wer euch hört, der hört mich!“ Sie kehrten zurück und berichteten: Deine Botschaft wird verstanden. Wir haben sie mit Kraft und Vollmacht verkündet.

Das ist eine klare Sache, so deutlich, dass selbst die wunderlichsten Mirakel und Sensationen nicht deutlicher sind: Mit Jesus, dem Zimmermann aus Nazareth, hat Gottes Herrschaft begonnen, für alle sichtbar, hörbar.

Dies weiterzuerzählen hat nicht mit diesem Tag im Juni 2020 begonnen, auch nicht erst mit unserem Kirchenkreis und unseren einzelnen Gemeinden. Aber alle, die ihm verbunden sind, stellen sich in diesen Vorgang der Weitergabe jeden Tag hinein. Durch unseren Mund wird die Botschaft gesagt.

Es gibt diese unaufhörliche Kette der Zeugen und Zeuginnen, die die Botschaft empfangen und weitergetragen haben. Wieviel Einzelne bewirken, weiß niemand zu sagen, aber das Wort wirkt unaufhörlich.

Die Botschaft ist auch immer wieder verdreht worden in den 2000 Jahren Kirchengeschichte. Gottesherrschaft ist oftmals zu menschlicher Diktatur verfälscht worden. Die Boten waren oft menschlich schwach, das begann schon mit den schlafenden Jüngern, mit Petrus, der den Herrn verleugnet hat. Aber Gott hat sich gerade dieser Schwachen bedient und tut das bis heute.

Wir wollen die Gottesherrschaft weitersagen

Ohne die menschliche Übermittlung durch Boten und Botinnen ist die Gottesherrschaft nie weitergesagt worden.

Gottes Herrschaft ansagen als Menschen, den schuftenden Zeitgenossen etwas von der Freiheit vermitteln: Freiheit der Zeit zum Leben. Gottes Herrschaft ansagen als Mensch, den Mitmenschen stützen und ermutigen

  • gegen den Missbrauch der Erde und ihrer Gewässer,
  • gegen den Missbrauch der Körper und Seelen,
  • gegen die Verplanung und Verschwendung von kostbarer Lebenszeit

Gottes Herrschaft ansagen – das ist Gottes Abstieg in die Not seiner Geschöpfe –  gerade in diesen unsicheren „Lock down“- und „Lock up“-Zeiten.

Ihr macht Christus hörbar – nicht bloß, um den Bestand der Institutionen zu sichern – aber in Dankbarkeit, dass wir Kirchen haben und Häuser, Organisationen und Institutionen, die der konkreten Hilfe Dauerhaftigkeit verleihen können.

Die Kraft kommt aus dem Hören – dass wir selber Hörende bleiben, die Gottes Versprechen als Heil und hilfreich begreifen!

Eine gute Woche wünsche ich, Ihr Matthias Weichert