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Andacht: Da passiert auch etwas mit mir

Darum lassen auch wir nicht ab, für euch zu beten und zu bitten. Kolosser 1,9

Fern voneinander und trotzdem verbunden. Physisch getrennt und doch beieinander. Alleine sein und niemanden vergessen. – Slogans, die wir gerade oft hören. Moderne Errungenschaften machen das möglich. Erfindungen wie Telefon, Post und Internet wollen wir in diesen Tagen nicht missen. Aber geht das auch ohne alle Technik?

Ja, denn schon zur Zeit der ersten Christen schreibt der Apostel Paulus von einer festen Verbindung zwischen ihm und den Christen in Kolossä. Einer Verbindung über viele Kilometer hinweg und durch Gefängnismauern hindurch. Und das mit Highspeed und in HD-Qualität! Paulus schreibt vom Gebet, genauer: von der Fürbitte, dem Gebet für einander.

Bei allen tollen Aktionen, aller Kreativität und allen technischen Möglichkeiten, die wir als Kirche in diesen Tagen dankbar nutzen, ist das Gebet die Verbindung, die allen offen steht, alle erreicht und dazu noch mit Gott verbindet. Und da passiert etwas: nicht nur mit dem anderen und sogar mit Gott.

Denn wo ich andere Menschen im Gebet vor Gott bringe, weitet sich mein eigenes Herz, da öffne ich mich für Gott und seinen Willen, da erfahre ich, dass Gottes Wege letztlich gute Wege sind. Wege, die zu unserem Heil führen und seine Liebe widerspiegeln.

Und genauso Wege, die er meinen Lieben in der Familie, meinen Freunden aus dem Hauskreis, meinen Geschwistern aus dem Gottesdienst, meinen Nachbarn im Dorf und auch den Menschen eröffnet, die jetzt besondere Verantwortung haben oder schwere Lasten tragen müssen. Deshalb darf ich diese Menschen vor Gott bringen und ihre Namen Gott nennen.

Ein Raum in meinem Herzen

Dabei passiert auch etwas mit mir. Menschen, für die ich bete, nehmen einen Raum in meinem Herzen ein und manchmal ergibt sich daraus auch ein konkretes Handeln. Ein Anruf, eine Textnachricht, eine konkrete Hilfsidee oder eine Spende. Also: Lasst uns mit Paulus die Hände falten und beten.

Fürbittengebete

Auf velkd.de/gottesdienst/wochengebet.php finden Sie aktuelle Fürbittengebete zu den Sonn- und Feiertagen des Kirchenjahres. So auch zum vergangenen Sonntag Lätare:

Jesu, meine Freude.

Wir singen es.

Allein und mit schwacher Stimme –

und sind nicht allein.

Wir singen es.

Getrennt von unseren Freundinnen und Freunden –

und sind nicht allein.

Erbarme dich.

Jesu, meine Freude.

Wir singen es bangen Herzens,

in Sorge um die Kranken –

und sie sind nicht allein.

Wir singen es bangen Herzens,

in Trauer um geliebte Menschen –

und sind nicht allein.

Erbarme dich.

Jesu, meine Freude.

Wir singen es unter deinen Schirmen.

Wir singen es

und bitten um Schutz und Schirm für alle

die pflegen,

die forschen,

die retten.

Wir singen es

und bitten um Frieden

in unserem Land,

bei unseren Nachbarn

in Syrien.

Erbarme dich.

Jesu, meine Freude.

Allein und in dir verbunden singen wir.

Wir singen und loben dich.

Wir singen und beten mit unseren Freundinnen und Freunden.

Wir singen und hoffen für alle, um die wir Angst haben,

Dir vertrauen wir uns an,

heute, morgen und jeden neuen Tag.

Amen.

Ihr Pfarrer Oliver Cremer, Kirchengemeinde Rosbach