Andacht: Versprochen ist versprochen

Losung und Lehrtext für Mittwoch, 22. April 2020:

Hesekiel 16,8
Ich schwor dir’s und schloss mit dir einen Bund,
spricht Gott der HERR, und, du wurdest mein.

Galater 3,26
Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Eine Andacht von Pfarrer Michael Kalisch aus der Evangelischen Kirchengemeinde Wiedenest

Sofort kommen mir Geschichten und Personen zu den Bundesschlüssen Gottes mit seinem Volk und uns Menschen in den Sinn: Abraham und Jakob, der Sinaibund, Gottes Bund mit Noah und der ganzen Schöpfung und natürlich der „neue“ Bund in Christus. Sie erzählen davon, dass Gott Menschen auf dem Weg ihres Lebens begleitet. In Höhen und Tiefen war er an ihrer Seite und hat ihr Leben gesegnet und bewahrt. Gott hat ihnen den Horizont geweitet und Zukunft geschenkt. Wenn Gott einen Bund schließt, bedeutet das unverbrüchliche Treue. Bei Gott gilt: Versprochen ist versprochen und wird auch nicht…

Bei unseren menschlichen Bündnissen und Versprechen ist all zu oft Vorsicht geboten, weil wir Worte brechen und Verträge nicht einhalten. Der eigene Vorteil wiegt oft schwerer als das Wohl des Bündnispartners. Auch in der Politik dieser Tage erleben wir das.

Das ist bei Gott anders. Die überlieferte Geschichte Gottes mit uns Menschen erzählt von einem Gott, der seine Versprechen hält und seine Verheißungen wahr macht. Er hat sich gebunden für immer und zuletzt sogar binden lassen. Wir hören von voraussetzungsloser, bedingungsloser, gar grenzenloser Liebe Gottes in seinem Sohn Jesus Christus. Durch ihn und in ihm sind wir Gottes Kinder geworden. Das darf ich glauben. Darauf darf ich vertrauen. Darauf verlasse ich mich. Im Leben und im Sterben gehöre ich nicht mir selbst, sondern bin sein eigen und in ihm geborgen, so Gottes Bundeszusage in Jesus Christus.

Gottes Mitsein in meinem Leben

In der Mitte dieser Woche werde ich so an Gottes Versprechen, seine Treue und sein Mitsein in meinem Leben im Hier und Heute erinnert. In und aus dieser Verbindung darf ich alle Tage leben.

Das Lied „Vertraut den neuen Wegen“ lädt uns ein, voller Zuversicht in diesen Bund einzustimmen und mit ihm unsere Wege zu gehen.

Lied „Vertraut den neuen Wegen“

(Evangelische Gesangbuch 395)

Vertraut den neuen Wegen,

auf die der Herr uns weist,

weil Leben heißt: sich regen,
weil Leben wandern heißt.

Seit leuchtend Gottes Bogen
am hohen Himmel stand,

sind Menschen ausgezogen

in das gelobte Land.

Vertraut den neuen Wegen
und wandert in die Zeit!
Gott will, dass ihr ein Segen
für seine Erde seid.
Der uns in frühen Zeiten
das Leben eingehaucht,
der wird uns dahin leiten,
wo er uns will und braucht.

Vertraut den neuen Wegen,
auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen.
Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen
in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen.
Das Land ist hell und weit.

Ihr Pfarrer

Michael Kalisch