Andacht: Heute ist der Tag, den der Herr gemacht hat

Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen kann, der du zugesagt hast, mir zu helfen (Psalm 71,3). Eine Andacht von Hans-Georg Pflümer

Liebe Leserinnen und Leser,

wissen Sie eigentlich, was für ein ereignisreicher Tag der 17. April ist? Ich wusste es auch nicht. Ich musste nachschlagen: Wer weiß schon, dass Margot Honecker und James Last an einem 17. April geboren wurden? Oder, dass der 17. April seit 2008 der Europäische Tag der Jugendinformation ist?

Ich kann nicht anders

1521: Der Reichstag zu Worms befragt Martin Luther erstmals zu seinen Thesen. Hier wird klar, dass Luther den Bruch mit Rom in Kauf nimmt, um der Bibel und der aufrichtigen Kirche willen. Das war auf den Tag vor 499 Jahren. Der berühmte Satz „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ oder so ähnlich, fiel dann einen Tag später.

Frei übersetzt für uns, für heute, für Zeiten von Corona: Wenn man eine Überzeugung hat, braucht es Mut, zu ihr zu stehen. Nicht alle Überzeugungen sind gut. Nicht alle so, dass es sich lohnt dafür zu kämpfen. Aber wenn, dann kann ich mich an der Tageslosung festhalten – oder sie beten:  Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen kann, der du zugesagt hast, mir zu helfen (Psalm 71,3).

Apollo 13 gerettet

Heute vor genau 50 Jahren kehren die vier Astronauten der fehlgeschlagenen Apollo 13-Mission auf die Erde zurück. Zuvor erlebten sie ein spektakuläres Rettungsmanöver. Nach der Wasserung im Pazifik werden sie wohlbehalten von der Jima an Bord genommen. Ob man zum Mond fliegen muss, kann man sich fragen. Ob wir alles, was wir können, auch machen sollen, ist mehr als fraglich. Solange hier Kinder hungern, brauchen wir nicht auf den Mond zu fliegen?

Aber die Geschichte erzählt von einer Rettung, mit der Menschen alles geben, um anderen Menschen zu helfen. So wie es in einer Krise für die allermeisten völlig selbstverständlich ist. Wer mag, betet dann: Der Herr wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in sein himmlisches Reich (2.Timotheus 4,18).

Und nicht vergessen: Gottes Reich ist zuerst da, wo Menschen so füreinander da sind, wie es ihnen vor 2000 Jahren Jesus von Nazareth gezeigt hat, vielleicht auch an einem 17. April.

Ihr

Pfarrer Hans-Georg Pflümer